Geschichtliches
Schlalach ist ein Ortsteil der amtsangehörigen Gemeinde Mühlenfließ im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Niemegk an und war bis zum 1. Juli 2002 eine eigenständige Gemeinde. Die Fläche beträgt rund 12,02 km2.
Vorgeschichtliche Funde deuten darauf hin, dass am Ort des heutigen Schlalach bereits in alter Zeit eine Siedlung bestand. Im 6./7. Jahrhundert besiedelten Slawen das Gebiet und nannten den Ort „Slanlach“ oder „Slanloch“, was soviel wie Salzsumpf bedeutet. Schlalach liegt in der Nähe von Salzstellen, früher wurde an mehreren Orten im Brandenburgischen Salz gewonnen.
Die Ersterwähnung des Dorfes geht etwa auf das Jahr 1330 zurück, als Johannis (aus) Slanlach als Zeuge in einer Treuenbrietzener Urkunde genannt wurde.
Urkundliche Erwähnung fand Schlalach 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. Die Familie von Oppen hatte damals – und noch über 300 Jahre danach – das Patronat für Schlalach inne. Um 1450 besteht der Ort aus 34 Hufen, davon 2 Hufen im Besitz des Pfarrers. Etwa 1628 befanden sich in Schlalach 2 Rittersitze. Der Dreißigjährige Krieg richtete um 1636 große Verwüstungen in Schlalach an. Dies führte dazu, dass das Dorf fast gänzlich entvölkert wurde. 1681 war dann die Familie von Oppen nicht mehr imstande, das verschuldete Gut zu halten. Der Große Kurfürst erwarb das Dorf in den Jahren 1681/84 aus der Konkursmasse und legte es zum Amt Saarmund. Das Gut wurde aufgelöst und das Land parzellenweise erbverpachtet. So konnten wieder bäuerliche Wirtschaften entstehen und das Dorf gelangte allmählich zu einem bescheidenen Wohlstand. Neben Hüfnern und Kossäten (Bewohner einer kleinen, auf dem Lande befindlichen Kate, der Gärtner, Kleinbauer o. ä. war) entstand eine weitere gesellschaftliche Klasse, die landarmen Büdner (Besitzer eines kleinen ländlichen Anwesens mit einem Haus und nur wenig Land).
1685 wurde dann die Papiermühle des Dorfes privilegiert, was zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung führte. Der Siedlungstätigkeit Friedrich des Großen ist es zu verdanken, dass Schlalach nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) wuchs. Im Jahr 1772 lebten im Schlalach wieder 294 Einwohner und 1785 besaß Schlalach ein Nebenzollamt.
1837 gab es 60 Wohnhäuser im Dorf, 1902 waren es bereits 102 Häuser. Schon 1906 gab es in Schlalach drei Gastwirtschaften. Elektrischen Strom bekam das Dorf hingegen erst in den Jahren 1922/23.
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges fanden bei Schlalach schwere Kämpfe statt. 1945 wechselte der Ort mehrmals die Fronten. Bis auf drei Einwohner verließen alle das Dorf während der Kämpfe. Eine Gedenkstätte an die vielen Gefallenen befindet sich auf dem örtlichen Friedhof.
1953 wurde die erste LPG gegründet und 1963 bekam Schlalach eine elektrische Straßenbeleuchtung. 1970-1982 wurde das Straßennetz ausgebaut und teilweise kanalisiert.
Das Gerätehaus der Feuerwehr erfuhr 1996 einen Ausbau, die Straße nach Treuenbrietzen wurde erneuert und der Dorfplatz vor der Kirche neu gestaltet.
Quellen:
- Wikipedia, zuletzt abgerufen am 13.04.2022
- Infotafel Amt Niemegk „Pforte zum Fläming“
- Webseite Amt Niemegk, zuletzt abgerufen am 13.04.2022